Kabarett – Wurscht und wichtig – Freitag 28. 10. 2016 – Mariazell – Raiffeisensaal
Der 131. Auftritt fand vom Kabarettduo Manfred Linhart und Georg Bauernfeind statt.
Die Kurzbeschreibung: Sie waren kein bisschen leise, sehr heiter, aber dennoch weise.
Manfred Linhart lebt auf dem Land und ist hauptberuflich als Winzer tätig. Wie schon der Name Bauernfeind alles sagt, darf Georg Bauernfeind, nach guter Karriereberatung, nicht auf dem Land wohnen. Daher lebt er im urbanen Raum.
Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Kulturverein K.O.M.M. (= Kultur, Organisieren, Motivieren, Mariazellerland) Frau Ulrike Schweiger und ihrem Team und den Verein MUP (= Mensch, Umwelt, Perspektiven) Josef Schöggl, beide aus Mariazell, geplant, eingeladen und eröffnet.
Es kamen an die 100 Personen die einen herrlichen Abend bei gutem Buffet, gesponsert vom Ochsenwirt und einem intellektuellen Ohren- und Augenschmaus, der Kleinkunstdarstellung, der beiden Kabarettisten.
Zu beginn des Kabaretts wurde die Frage gestellt, mit welchem Thema man sich so richtig nachhaltig bei den Menschen beliebt machen kann. Es ist das Thema Klimaschutz. Das Stück in seinen sechs Akten spielt in einer Gemeinde mit ca. 3000 EinwohnerInnen. Aber keine Angst, das Programm will nicht die ganze Welt retten, es will viel mehr, ohne das Anliegen von Klimaschutz lächerlich zu machen, unser nicht ökologisches klimagerechtes und klimaneutrales Verhalten uns kabarettistisch vor Augen führen. Ist es doch am Besten, wenn man vor lauter Betroffenheit durch eine übespitzte Darstellung so richtig über sich selbst mal lachen kann. Denn Kabarettisten halten uns den Spiegel vor unsere eigenen Augen.
Der ökologieresistente Hausmeister, Hans Wurst (Manfred Linhart), wird in sechs turbulenten Situationen, Szenen auf die Reise geschickt. Die einzige Sicherheit und Stabilität hat Hans Wurst, indem er nur ein Interesse verfolgt, sich in keiner Art und Weise zu verändern, da er nur mehr 5 Jahre bis zur Pension hat. Er ist ein Meister der Ignoranz.
So trifft der Hausmeister gleich beim Wechseln einer alten defekten Glühbirne durch eine Energiesparlampe auf einen Energieberater, der diesen auf die Gefährlichkeit hinweist, dass die Energiesparlampe hochgiftiges Quecksilber enthält, das als Sondermüll richtig entsorgt werden muss. Der Energieberater (Georg Bauernfeind) entpuppt sich auch als Experte für den Energiespeckwegcheck und so muss der Hausmeister, um die Checkliste ausfüllen zu können, auch energierelevante Fragen beantworten wie, die Wärmedämmung des Gebäudes, den k – Wert der Fenster und ob am WC des Amtsgebäudes auch bioneutrales WC-Papier zum Einsatz kommt.
Im Gemeindeamt wird auch eine Kindergartenveranstaltung durchgeführt zum Thema Ökobewußtsein. Leider ist die Kleinkinderpädagogin und der Herr Bürgermeister erkrankt. Dieser ruft seinen Haumeister Wurst an, der plötzlich die Eröffnungsrede des Bürgermeisters zu halten und die Aktivitäten der Kindergärtnerin zu übernehmen hat. Wie man sieht eine totale Überforderung, wenn es gilt eine Poesie für eine neue Erde und neue Klimaaspekte für die Gemeinde zu entwickeln.
Plötzlich findet sich Wurst in einem Quiz wieder, in dem er durch eine Jury zur Klimasau Österreichs gekürt werden soll. Seine Aufgabe ist einen Wordrap zu Umweltsünden vortragen zu müssen.
Wurst, der nur alles mit seinem vielgeliebten Volvo erledigt und keinen Schritt zu Fuß geht, hat einen schweren Unfall und befindet sich im Koma. Er erlebt einen Therapeuten der versucht Wurst zu heilen und und diesen als Jenseitshannes in ein ausgewogenes Klimakarma zu bringen.
Er muss mit Hilfe des Therapeuten den Kurs Bahnfahren Level 1 – 5 belegen, um das Trauma der Zugangst geheilt zu bekommen. Es gilt wieder in das jetzige Leben oder in das künftige Leben von 2300 ökologisiert zu kommen.
Auch ein Klinikclown hilft Wurst in dieser schwierigen Situation.
Schließlich kommt Wurst wieder als Frühpensionist auf die Erde. Man kann es sich gar nicht so wirklich vorstellen, denn er ist umtriebig weil er zusätzlich in seiner Freizeit e-bikes herstellt die 80 km/h fahren können, die die noch ganz wenigen Autos überholen können und vertreibt diese weltweit.
Am Schluss gab es tosenden Applaus und die beiden Kabarettisten hatten nur 2 Möglichkeiten:
- Das Stück nochmals zu spielen, oder
- Bauernfeind spielt eine Eigenkomposition vor, „Wann die Welt untergeht“
Sie entschlossen sich für den vokalistischen, instrumentalen Vortrag.
Für alle, die leider zu diesem herrlichen Kabarettabend nicht kommen konnten und für diejenigen die mehr von diesen wunderbaren Künstlern genießen wollen, ihre Kontakte:
Georg Bauernfeind
T.; 0660 310 41 36
E.: office@humus.cc
I.: www.georg-bauernfeind.at
Manfred Linhart
T.: 0699 129 22 055
E.: linhart@und-so.at
I.: www.barettwein.und-so.at
Herzlichen Dank an Ing. Franz-Peter Stadler 1010 Wien & Salzatal für Text und Fotos.