Wie seit Jahren fand wieder bei noch schönem Wetter das Fronleichnamsfest in Gußwerk unter der Leitung des Stadtpfarrers von Mariazell GR Mag. Christoph Pecolt, mit musikalischer Begleitung des Musikverein Aschbach unter der Leitung von Josef Goldgruber und dem Organisten Willi Lammer und prominenten ProzessionsteilnehmerInnen aus Politik, Verbänden und Vereinen statt.
Auch die Kinder des Kindergartens gestalteten die Prozession durch Gesangseinlagen mit und streuten Blumen am Weg zu den Stationen, Altären unter der Führung von Nicole Fluch.
Die ErstkommunikantInnen waren auch würdig unter der Begleitung ihrer Religionslehrerin Corina Kraft vertreten.
- Kreuzträger: Hans Kohlhofer
- Himmelträger: Habertheuer Hans Sen., Berger Roland, Brieler Gerhard, Glitzner Beny
- Fahnenträger: Lasinger Andreas, Schimmer Stefan, Platzer Hans, Fluch Fabian
- Lautsprecherträger: Alois Wohlmuter
- SängerInnen: Traude Glitzner, Johanna Teubenbacher, Johanna Gasparin, Franz-Peter Stadler, …
- Mesner: Hans Teubenbacher der die Gesamtorganisation über hatte.
- Ministrant: Maximilian Schimmer
Die vier Stationen:
Ehemaliges Postgebäude (Annemarie Troger), Gasthof Kohlhofer (Hans Kohlhofer), im früherem Schulhof (Fam. Haring), vor der Kirche (Hans Teubenbacher)
Für den geordneten Verlauf der Prozession, die Regelung des Straßenverkehrs, sorgte die FF von Gußwerk unter dem Kommandanten HBI Alfred Voruda.
Zum Abschluss der Prozession bedankte sich GR Mag. Christoph Pecolt bei allen Mitwirkenden, die es ermöglichten, eine so würdevolle Feier gestaltet zu haben und gab den großen feierlichen Segen in alle vier Himmelsrichtungen.
Wann wird das Fronleichnamsfest gefeiert?
Das Fronleichnamsfest ist ein Fest der katholischen Kirche und findet 60 Tage nach dem Ostersonntag statt. Es ist ein bewegliches Fest und wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten, am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsfest (zwischen 21. Mai und 24. Juni), gefeiert. Fronleichnam ist in den meisten mehrheitlich katholischen Ländern bzw. Bundesländern Europas ein Feiertag.
Fronleichnam ist eines der höchsten Feste im katholischen Kirchenjahr. Es erinnert an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat. Katholiken feiern an diesem Feiertag Gottesdienste unter freiem Himmel und ziehen in Prozessionen singend und betend durch die Straßen und übers Land.
Woher komm der Name Fronleichnam? – Der offizielle Name des Fronleichnamsfestes lautet: „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“.
Das Wort „Fronleichnam“ kommt aus dem Mittelhochdeutschen und wird aus den 2 Worten „vrône“ (Herr) und „lîcham“ (lebendiger Leib) gebildet. Das Fest hat also nichts mit der Leiche Jesu zu tun, sondern die Kirche erinnert sich an diesem Tag an die Einsetzung des sogenannten Altarsakramentes, der Eucharistie. Zu Fronleichnam wird nach katholischem Glauben die leibliche Gegenwart Jesus Christus in der Eucharistie (Kommunion) gefeiert.
Eingeführt wurde das Fest 1264 und geht auf eine Vision der Nonne Juliane von Lüttich (etwa 1191 bis 1258), das bisher ein eigenes eucharistisches Hochfest, eines Dankfest zur Ehren der Präsenz Christi in Brot und Wein fehle, zurück. Zur Popularität verhalf dem Fest erst der Brauch der Fronleichnamsprozession.
Dieses Fest wurde erstmals 1246 im Bistum Lüttich gefeiert und seit 1264 von Papst Urban IV. durch die Bulle (= Urkunde, die wichtige Rechtsakte des Papstes verkündet) Transiturus de hoc mundo (= „Als er [unser Herr und Heiland Jesus Christus] die Welt verlassen wollte“) zum Fest der Gesamtkirche erhoben. Die katholische Kirche feiert die Einsetzung der Eucharistiefeier (griech. Dank sagen, Danksagung), also jener Gottesdienstform, in der Christus in den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig ist und in der Kommunion empfangen wird. Das Fronleichnamsfest führt uns Gläubigen und den BetrachterInnen der Prozession, die Bedeutung der Einsetzung des Altarsakramentes beim „Letzten Abendmahl“ am Gründonnerstag wieder vor Augen.
Im Vordergrund stand, wie auch heute, dabei die Verehrung der Gegenwart Christi in der Gestalt des Brotes. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde die Bezeichnung des Fronleichnamsfests erweitert und seit 1849 in das bestehende Fest das „Fest des kostbaren Blutes“ integriert. Deshalb heißt das Fest seit 1970 „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“. Im Zentrum steht heute wieder die Eucharistiefeier, in der wir Christus in der Kommunion empfangen wie beim „Letzten Abendmahl“ am Gründonnerstag, mit dem Auftrag Christi „Tut dies zu meinem Gedächtnis“.
Prozessionen spielen im Leben der Kirche eine wichtige Rolle, denn Glaube vollzieht sich nicht nur „sitzend“ in Kirchenräumen, sondern wird auch „im Gehen“ zum Ausdruck gebracht (Kreuzweg, Wallfahrt, Bitttage, etc.). Die Prozession bietet die Chance wieder bewusst zu machen, dass Glaube und Leben zusammengehören; wir bleiben nicht im Kirchenraum, sondern gehen hinaus „in die Welt“. Als Christen sind wir miteinander und mit Gott unterwegs, in der Prozession kann das für alle sichtbar werden.
Das Brauchtum der Fronleichnams-Prozession geht auf das Jahr 1277 zurück, wo in Köln erstmals eine Prozession am Fronleichnamstag stattfand.
Heute noch, wird in einer Monstranz, einem Ostensorium (Schaugefäß), das eine sogenannte Lunula (ein halbmondförmiges Schiffchen) hat, das Brot, die Hostie hineingesteckt und als Schutz ein Baldachin (Tragehimmel), das ursprünglich ein Herrschaftszeichen der Monarchen war, getragenen.
So schreiten die Katholiken durch die Straßen und zeigen die Hostie in einer Monstranz als Zeichen Christi in der Welt. Bei Altären wird dabei angehalten und gebetet.
In manchen Orten, wie in Kärnten und Oberösterreich, finden die Prozessionen auch zu Wasser statt.
In vielen Orten Österreichs ist es üblich, die Messe an öffentlichen Orten mit einer Prozession, mit Begleitung einer Blasmusikkapelle, durch die Straßen ziehend, mit der Pfarrgemeinde, zu feiern. In der Steiermark hat sich der Brauch großer Blumenteppiche herausgebildet. Noch dazu werden oft Straßenzüge mit Birkenzweigen geschmückt, wodurch die Fronleichnamsprozession in der Umgangssprache den Namen Birkenrallye erhalten hat.
Herzlichen Dank an Ing. Franz-Peter Stadler 1010 Wien & Salzatal für Text und Fotos.