Fotogalerie: Mariazellerland Kräuterbüscherl 2024

(c) Franz-Peter Stadler

 

Altes Brauchtum am Leben erhalten durch Frau Hanni Erber im Salzatal und dem Brauchtumsstammtisch „Mariazellerland Kräuterbüscherl“.

Mittwoch den 14. August 2024 um 14.00 Uhr, wurden die „Mariazellerland Kräuterbüscherl“ bei Frau Johanna Erber – beim Treffpunkt Gasthof Franzbauer, Salzatal 15, 8632 Mariazell, gebunden.

Das „Mariazellerland Kräuterbüscherl“ hat 11 Kräuter und jede Pflanze hat eine bestimmte Bedeutung im Brauchtum.


Seit der Zusammenlegung der Gemeinden im Mariazellerland im Jahre 2014 gibt es dieses echteMariazeller Kräuterbüscherl“. Heil- und Würzkräuter entfalten im Hochsommer ihre größte Kraft und Wirksamkeit. Seit dem frühen Mittelalter wird dafür in der Kräutersegnung gedankt. Die Verknüpfung aus der Kräutersegnung und dem Marienfest Mitte August entstand aus der Erzählung, dass die Aposteln Marias Grab noch einmal öffnen ließen und anstatt des Leichnams, wunderschöne Blumen und Kräuter, die einen herrlichen Duft verströmten, fanden.

Seit dem 7. Jahrhundert feiert die katholische Kirche am 15. August das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel. Traditionell werden vor allem im ländlichen Raum, wie in Gußwerk, Kräuter gesammelt und daraus an den Vortagen Büschel gebunden, die am Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel, dem 15. August, in der feierlichen Messe gesegnet werden.

Die gesegneten Sträuße wurden und werden hinter der Tür aufgehängt oder im Herrgottswinkel hinter das Kreuz gesteckt. Bei drohendem Unwetter zog man Arnika aus dem Strauß und warf ihn ins Feuer, um den Blitz fernzuhalten. Die Körner mischte man unter das Saatgut und die Kräuter bekam das Vieh, um Seuchen und Krankheiten abzuhalten. War der Buschen bis Weihnachten nicht aufgebraucht, war es ein gutes Jahr. Der Rest der Buschen wurde in den Rauhnächten verbrannt und beim Räuchern durch das Haus getragen. So ist es noch heute der Brauch.

(c) Franz-Peter Stadler

Der Mariazeller Brauchtumsstammtisch:

Im Rahmen des Brauchtumsstammtisches belebten 18 Interessierte, unter der fachkundigen Anleitung von Hanni Erber und Hans Peter Reiter, diesen Brauch auf ein Neues. So wurden die benötigten  Kräuter an den Vortagen gesammelt. Am 14. August fand das Binden der duftenden Sträuße statt. Es wurden über 200 Kräuterbüscherl gebunden.

Das „Mariazellerland Kräuterbüscherl“ besteht aus 11 Kräuter:

Die Zahl 11 steht für die 11 wichtigsten Kirchen in unserem neuen Pfarrverband des Mariazellerlandes, die St. Sebastiani-Kirche, die Bruder-Klaus-Kirche in der Walstern, Hl.-Brunn-Kapelle, Michaelikapelle, die Mariazeller Basilika, Sigmundsberg-Kirche, die Pfarrkirche Gußwerk, die Kirche „Maria Heimsuchung“ in Wegscheid, die Barbarakirche in Gollrad, die Josefikirche in Greith, die Kirche in Weichselboden und seit ca. zwei Jahren die Kirche in Mitterbach (NÖ).

In der Mitte des Mariazeller Kräuterbüscherls befindet sich eine Klette als Symbol für die neu entstandene Gemeinde, diese soll zum Ausdruck bringen, dass wir nur gemeinsam und durch festes Zusammenhalten in unserer Heimat, dem Mariazellerland, etwas bewegen können.?Durch die Fülle an gesammelten Kräuter war es möglich weitere Kräuterbüscherl zu binden, die im Anschluss an den Gottesdienst in Gußwerk verteilt wurden.

(c) Franz-Peter Stadler

Jede einzelne Pflanze hat eine bestimmte Bedeutung:

Die Rose steht für Maria, die Lilie für Josef. Rosmarin soll zum guten Schlaf verhelfen, Salbei zu Wohlstand, Weisheit und Erfolg. Wermut verspricht Kraft, Mut und Schutz, Minze Gesundheit. Arnika schützt gegen Feuer und Hagel. Für Glück und Liebe steht die Kamille, Getreide für das tägliche Brot. Die Sträuße schmücken außerdem Basilikum und Spitzwegerich.

Der Obmann des Heimathauses Mariazell, Andreas Schweighofer, der sich stets um die Geschichte und den Weiterbestand des Brauchtums im Mariazelleland kümmert, war auch tatkräftig bei dieser Brauchtumspflege, anwesend.

Donnerstag den 15. August 2024 um 8.30 Uhr?fand die Kräutersegnung am Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel?in der Kirche von Gußwerk mit Stadtpfarrer von Mariazell GR Mag. Christoph Pecolt statt.

Die Kräutersegnung ist der Auftakt zum Sammeln heilender Kräuter für den bevorstehenden harten Winter.

 

 

Franz-Peter-StadlerHerzlichen Dank an Ing. Franz-Peter Stadler 1010 Wien, Salzatal & Schladming für Text und Fotos.


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