Das Fronleichnamsfest ist ein Fest der katholischen Kirche und findet 60 Tage nach dem Ostersonntag statt. Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten feiern die Katholiken Fronleichnam, das „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi“. Das Fronleichnamsfest geht zurück auf das letzte Abendmahl, als Jesus das Brot bricht und den Aposteln austeilte mit den Worten „Das ist mein Leib“. Dieses Geheimnis des „heiligen Brotes“ steht auch im Mittelpunkt der feierlichen Fronleichnamsprozessionen, bei denen die Hostie in einer Monstranz durch die Straßen getragen wird, die häufig überdacht ist von einem Stoffbaldachin, der von einigen Gemeindemitgliedern getragen wird. Der Baldachin wird oft auch „Tragehimmel“ genannt.
Im Vordergrund steht dabei die Verehrung der Gegenwart Christi in der Gestalt des Brotes. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde die Bezeichnung des Fronleichnamsfests erweitert und seit 1849 in das bestehende Fest das „Fest des kostbaren Blutes“ integriert. Deshalb heißt das Fest seit 1970 „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“. Im Zentrum steht heute wieder die Eucharistiefeier, in der wir Christus in der Kommunion empfangen wie beim „Letzten Abendmahl“ am Gründonnerstag, mit dem Auftrag Christi „Tut dies zu meinem Gedächtnis“.
Das Wort „Fronleichnam“ kommt aus dem Mittelhochdeutschen und wird aus den 2 Worten „vron“ (Herr) und „lichnam“ (lebendiger Leib) gebildet. Das Fest hat also nichts mit der Leiche Jesu zu tun, sondern die Kirche erinnert sich an diesem Tag an die Einsetzung des sogenannten Altarsakramentes, der Eucharistie. Zu Fronleichnam wird nach katholischem Glauben die leibliche Gegenwart Jesus Christus in der Eucharistie (Kommunion) gefeiert. Dieses Fest wurde erstmals 1246 im Bistum Lüttich gefeiert und seit 1264 von Papst Urban IV. durch die Bulle (= Urkunde, die wichtige Rechtsakte des Papstes verkündet) Transiturus de hoc mundo (= „Als er [unser Herr und Heiland Jesus Christus] die Welt verlassen wollte“) zum Fest der Gesamtkirche erhoben. Es ist ein bewegliches Fest und wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten, am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsfest (zwischen 21. Mai und 24. Juni), gefeiert. Fronleichnam ist in den meisten mehrheitlich katholischen Ländern bzw. Bundesländern Europas ein Feiertag.
In vielen Orten Österreichs ist es üblich, die Messe an öffentlichen Orten mit einer Prozession, mit Begleitung einer Blasmusikkapelle, durch die Straßen der Pfarrgemeinde zu feiern. Dazu werden oft Straßenzüge mit Birkenzweigen geschmückt, wodurch die Fronleichnamsprozession in der Umgangssprache den Namen Birkenrallye erhalten hat.
Herzlichen Dank an Ing. Franz-Peter Stadler 1010 Wien & Salzatal für Text und Fotos.