Hochschwabgipfel Bergtour um Sonnenuntergang und Sonnenaufgang zu erleben.
Angeregt durch tolle Fotos aus meinem Bekanntenkreis, in dem schon einige das wundervolle Erlebnis hatten einen Sonnenuntergang bzw. Sonnenaufgang am Hochschwab zu sehen, wollte ich dies auch einmal live ERLEBEN.
Für 1. und 2. Oktober 2015 war passables Wanderwetter prognostiziert und so machte ich mich mit meinem verlässlichen Bergkameraden Manfred „Gent“ Ofner auf den Weg. Seine Meinung war, wir schaffen es in 3h:45min und da geht sich der Sonnenuntergang um 18:38 „locker“ aus, wenn wir um 14:00 Uhr am Seebergsattel losgehen. Also sind wir erst um 14:05 auf dem Seebergsattel Richtung Seeleiten gestartet. Am Wegweiser dort steht 6h zum Hochschwabgipfel.
Wir nahmen den direkten, steileren Weg hinauf, welcher im oberen Abschnitt zwischen den Felsen durchführt. Für Gent kein Problem, mir geht immer etwas die Luft aus, wenn es so steil bergauf geht. Auf der Seeleiten angekommen ging es weiter über die Aflenzer Staritzen. Traumwetter, wolkenfrei, also alles Bestens für einen tollen Sonnenuntergang am Hochschwabgipfel.
Auf Höhe „Hohe Weichsel“ wurde Gent unerwartet von Krämpfen geplagt und wir reduzierten unser Tempo etwas. Auf der Geraden bin meistens ich flotten Schrittes unterwegs, und wenn es bergauf geht zieht mich Gent in gewisser Weise mit. Das Ochsenreichkar mit einiger Anstrengung durchquert, erfolgte dann mein Einbruch. Lag es an der Mondpause, die an diesem Tag angesagt war und leider nicht die volle Energie zur Verfügung stellte? Für Horoskopleser eine schöne Ausrede, die an dem Tag aber nicht gelten sollte ;-). Unsere Mission war ja Sonnenuntergang und Sonnenaufgang am Hochschwab in einer Tour.
Kurze Trinkpause, ein paar Minuten rasten und weiter ging es. Der Hochschwab schien noch soweit entfernt und die Zeit war bereits knapp. Aber Gent war wieder krampffrei und es ging bergauf. Sein Metier um mich mit Motivationssprüchen mitzuziehen. Beim Schiestlhaus angekommen, war ich echt im überlegen ob mir ein Sonnenaufgang nicht auch reichen würde. Aber es stand uns noch etwas Zeit zur Verfügung und in 20 Minuten sollte es ab dem Schiestlhaus auf den Gipfel zu schaffen sein. Was dann auch so war.
Nach 4 Stunden und 20 Minuten standen wir voller Stolz am Gipfel des Hochschwabs, waren trotz Abschnitten mit weniger Energie um einiges schneller als der Wegweiser am Seebergsattel meinte (6h). Genug Zeit und fast ein bißchen froh nicht zu früh am Gipfel zu sein, da ein eiskalter Wind bei einer Lufttemperatur von -1 Grad Celsius am Gipfel blies. Der Ausblick und das sich rasch veränderte Farbenspiel am Horizont war beeindruckend. Ich war hin und her gerissen einfach nur zu schauen und zu genießen, soweit es bei dem Wind möglich war, bzw. auch ein paar Fotos zu machen. Man wollte die Handschuhe ja eigentlich gar nicht ausziehen…
Nach einem wundervollen Sonnenuntergang der für die Strapazen entschädigte, ging es hinunter in das warme Schiestlhaus, wo uns eine Kaspressknödelsuppe, ein paar Radler und Rumtee wieder auf Vordermann brachten und den Erschöpfungsschüttelfrost beseitigten. Nach einem etwas unrunden Schlaf in Bettlager 3 ging es um knapp 6:30 Uhr wieder hinauf auf den Hochschwabgipfel um den Sonnenaufgang um 6:59 Uhr zu sehen.
Schon beim Aufstieg auf den Gipfel kam einem das Lied „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ von Reinhard Mey in den Sinn. Vom Süden her stauten sich die Wolken an das Hochschwabmassiv, der Gipfel und der Blick Richtung Norden ins Mariazellerland war aber komplett frei. Man muss nicht unbedingt in einem Flieger sitzen um die Freiheit über den Wolken zu spüren. Am Gipfel angekommen, war der starke Wind an diesem Tag etwas wärmer. Plus 1 Grad und die Eiskristalle von gestern waren bereits im Schmelzen.
Es war genügend Zeit die Stimmung in sich aufzunehmen, bis die Sonne hinter der Wolkendecke hochkam. Die Lichtstimmung war vor dem Sonnenaufgang beeindruckend und je höher die Sonne stieg desto weniger Farben waren am Himmel zu sehen. Gent und ich waren uns einig, dass uns der Sonnenuntergang am Vortag eine Spur mehr faszinierte als der Sonnenaufgang, aber der wärmere Wind eindeutig seine Vorteile hatte 😉 Und Sonnenuntergang bzw. Sonnenaufgang mit nur einer Tour zum Hochschwab zu erleben hat schon was.
Nun ging es wieder hinunter zum Schiestlhaus, gestärkt mit einem Frühstück machten wir uns am selben Weg retour auf dem wir gekommen waren. Ab Ende Ochsenreichkar zogen die Nebelschwaden mit enormer Windgeschwindigkeit vom Süden über den Kamm um sich dann im Mariazellerland zu verlieren, wo ein strahlend blauer Himmel die Menschen erfreute. Nach 3h:25min ab dem Schiestlhaus sind wir glücklich beim Auto am Seebergsattel angekommen.
Die Tour war anstrengend, aber jeden Schritt wert.
Hallo Fred und Manfred „Gent“ Ofner ,
also wenn ich die Bilder von Eurer herrlichen Sonnenuntergang-Aufgangwanderung betrachte geht mir das Herz auf :-9 Herrliche Panoramas, tolle Weitblicke, und die Bilder vom Gipfelkeruz, wirklich eine sehr sehr schöne Wanderung die ich leider wohl nicht machen kann. Aber ich dank Euch für’s zeigen der wunderbaren Bilder der Wanderung.
Herzlichen Gruß an Euch Zwei
werner-p
Servus Werner,
es war wirklich ein Erlebnis, ein anstrengendes zwar, aber unvergessliches Erlebnis.
Fototechnisch betrachtet hatten wir ja Glück mit dem kühlen Wetter und dem Schnee am Gipfelkreuz 😉 Gibt gleich mehr her, auch wenn es am Gipfel sehr kalt war. Bei gesehenen Bildern vom Gipfel auf darauf folgenden Tagen war dieser „Frostanstrich“ wieder weg.
Es freut uns, wenn Dir die Fotos gefallen.
Herzlichen Gruß aus Mariazell
Gent und Fred
Hallo Fred,
habe selten so tolle Fotos gesehen, wirklich großartig, danke!
Liebe Grüße
Fritz Reisinger
Hallo Fritz,
vielen Dank für das Kompliment.
Es war ein tolle Wanderung zum Hochschwab mit perfektem Wetter für schöne Fotos.
Herzliche Grüße aus Mariazell
Fred
Hallo Fred!
Deine Fotos sind wirklich unglaublich gut und beeindruckend! Und nicht nur die vom Hochschwab! Wenn ich nach längerer Zeit wieder im Lande bin, die Berge sehe, die kühle Luft spüre, fühl ich mich wieder richtig daheim und blättere oft in deinen Touren- Erlebnissen. Es sind immer gute Tips dabei, auf deine Angaben ist Verlass – vielen Dank dafür!
Bergheil und viel Spaß beim Berichten auch weiterhin – Lg Irene E.
Hallo Irene,
herzlichen Dank für deine lobende Worte.
Die Landschaft im Mariazellerland hat ja wirlich viel zu bieten und es freut mich sehr, dass dir meine Tourberichte gefallen und Du diese als Anregung verwendest.
Heuer ist leider noch nicht viel neues an Berichten dazu gekommen, aber ich hoffe dann im bereits spürbar näherkommenden Herbst einige Wanderungen unternehmen zu können.
Ich wünsche Dir ebenfalls Bergheil und viel Spaß bei den Wanderungen.
Liebe Grüße aus dem Mariazellerland
Fred
das müssen unvergessliche Momente gewesen sein! Darum beneide ich euch wirklich. Ich war noch nie auf dem Hochschwab
Echt tolle bilder. !Leider muss ich die Reise aufs nächste Jahr verschieben!
Hallo Fred.
Ich suche ein Foto vom Sonnenaufgang in voller Auflösung, weil ich mir ein beleuchtetes 2m Bild machen will. Kannst du mir bitte deines schicken?
MfG Markus
Hallo Markus,
kann ich schon, aber ich verschenke meine Fotos nicht.
Du kannst mir gerne mailen und auch sagen, welches der Fotos du möchtest und ich sage dir die Konditionen.
LG
Fred