Tag der Streuobstwiese im Naturpark Ötscher-Tormäuer

Am 29. April war „Tag der Streuobstwiese“: Ein Aktionstag für Apfel, Birne, Mensch & Natur!

• Streuobstwiesen sind Hot-Spots der Biodiversität und wichtig für Natur- und Klimaschutz
• Fledermaus-Vielfalt in den Streuobstwiesen des Naturparks Ötscher-Tormäuer

[Wienerbruck, 29. April, Naturpark Ötscher-Tormäuer]
Sie bieten Lebensraum für mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten, sind Hotspots der Biodiversität und Hoffnungsträger in Zeiten von Insektensterben und Artenschwund. Die Rede ist von einem raren Naturparadies aus Menschenhand: der Streuobstwiese. Am Freitag, 29. April, rückt der europaweite „Tag der Streuobstwiese“, der 2021 in Österreich von Umweltdachverband und ARGE Streuobst ins Leben gerufen wurde und mittlerweile von zahlreichen Organisationen unterstützt wird, das besondere Kulturgut unter dem Motto #streuobstueberall ins Bewusstsein.

Blühende Aktionen zur Feier der Streuobstwiese

Der letzte Freitag im April, wenn in Mitteleuropa Blütezeit vieler Obstsorten ist, soll im Zeichen der Streuobstwiesen stehen und ihren vielfältigen Nutzen unterstreichen. Streuobstwiesen sind
• strukturreicher Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten, wie Siebenschläfer und Bartfledermaus
• wertvoller Klimaschutz durch regionale Nahrungsmittelversorgung und Kohlenstoffspeicherung in Boden und Bäumen
• charakteristische Elemente einzigartiger Kulturlandschaften
• Beispiel für ressourcenschonende und nachhaltige Landwirtschaft

Pflege der Streuobstwiesen und der Streuobstbäume sind Handarbeit und sehr zeitintensiv. Deshalb sind seit den 1960er Jahren etwa unglaubliche 30 Millionen Streuobstbäume in Österreich verschwunden. In den letzten Jahren ist wieder Bewusstsein entstanden, welchen wertvollen Beitrag Streuobstwiesen und -früchte zur regionalen Lebensmittelversorgung und Lebensqualität beitragen.

Gemeinsam können wir die Hotspots der Biodiversität erhalten und die einzigartige Kulturlandschaft fördern. In Deutschland zählen sie bereits zum immateriellen Kulturerbe, der Antrag bei der UNESCO wird dazu auch in Österreich eingereicht .

Am Tag der Streuobstwiesen werden europaweit Aktivitäten gesetzt.

Fledermaus-Vielfalt in den Streuobstwiesen des Naturparks Ötscher-Tormäuer

Im Naturpark Ötscher-Tormäuer in Kooperation mit der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung (KFFÖ) wurde dazu vorab die Fledermausvielfalt in ausgewählten Obstgärten im Naturpark erhoben.

Mittels sogenannter Bat-Detektoren können die Ultraschall-Rufe der Fledermäuse hör- und sichtbar gemacht werden. Die unterschiedlichen Arten haben dabei charakteristische Rufe, wodurch eine Unterscheidung möglich ist. Diese Bat-Detektoren wurden an 9 verschiedenen Standorten im Naturpark jeweils eine oder zwei Nächte installiert.
Von den 25 verschiedenen in Niederösterreich vorkommenden Fledermausarten konnten im Naturpark mit diesem Projekt 11 nachgewiesen werden. Die häufigste Art war dabei die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus).
Am häufigsten war dabei die Zwergfledermaus anzutreffen. Weitere gefundene Arten sind zum Beispiel die Mopsfledermaus, die kleine Hufeisennase, die Wasserfledermaus und der Abendsegler.

Fledermäuse in Obstgärten
Als offene Waldlandschaft, mit Merkmalen von Wiesen und Wäldern, bieten Streuobstwiesen verschiedenen Fledermausarten einen idealen Lebensraum. Einige nutzen die Obstgärten zur Jagd auf Insekten oder finden in den Bäumen Quartiere. Vor allem alte Obstbäume bieten den Fledermäusen genau jene Strukturen, die sie für Tagesverstecke brauchen und eignen sich für Spalten- und Baumhöhlenbewohner.
Aufgrund der komplizierten Lebensweise sind alle Fledermausarten in Europa durch die Fauna-Flora-Habitat Richtlinie streng geschützt.
Der entstandene Bericht steht auf der Homepage des Naturparks zum Download bereit.

Fotocredit: Katharina Bürger

Rückfragehinweise:
Naturpark Ötscher-Tormäuer, Langseitenrotte 140, 3223 Wienerbruck
info@naturpark-oetscher.at oder 02728/21 100


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