Tag des Denkmals in der Walstern – Fotos

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Tag des Denkmals in der Walstern – Bericht von Patrick Weißenbacher

Den Tag des Denkmals gibt es in Österreich bereits seit 1999. Ziel ist es, die Bevölkerung für kulturelles Erbe zu sensibilisieren. Heuer nahm auch das Mariazellerland daran teil. Herbert Fuchs und Siegfried Schneck organisierten bei herrlichem, frühherbstlichem Wetter am vergangenen Sonntag eine Wanderung durch das Walstertal, die ganz Arthur Krupps Wahlheimat gewidmet war. Der Großindustrielle aus Berndorf und Mitglied der berühmten Krupp-Dynastie hatte sich das liebliche Tal im steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet einst als Rückzugsort ausgewählt und diesem zum Aufschwung verholfen.

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Die gut 25-köpfige Gruppe an Interessierten, darunter auch Bgm. Manfred Seebacher mit Familie, startete ihre gut zweieinhalbstündige Tour beim Kaiser-Denkmal, das Arthur Krupp anlässlich des 80. Geburtstages Kaiser Franz Josefs im Jahre 1910 erbauen ließ und das der Kaiser selbst noch im gleichen Jahr besuchte.

Die Wanderung führte weiter zum in einer Kurve relativ gut versteckten Christophorus-Bildnis, das offensichtlich zum Schutze der Autofahrer auf der einst noch holprigeren Straße von Krupp in Auftrag gegeben wurde. Nur wenige Meter davor waren in einer Kurve im Jänner 1936 sechs Menschen bei einem Autounfall ums Leben gekommen, die auf dem Weg zu einer Versammlung der Vaterländischen Front gewesen waren. Seither wird die Stelle auch „Unglückstumpf“ benannt, ein Kreuz erinnert an das tragische Ereignis.

Danach kamen wir am Morzin-Brunnen vorbei, der wiederum von Krupp errichtet wurde, um Peter Graf Morzin zu ehren, der 40 Jahre lang Jagdpächter in der Walstern war und außerdem als Kämmerer zur Gefolgschaft Erzherzog Johanns zählte. Das Wasser hat natürlich wie überall im Mariazellerland hervorragende Wasserqualität, einzig die Erhaltung und Renovierung des Morzin-Denkmals ist extrem kostenintensiv.

Weiter ging es zum Tiroler Kreuz, das seinen Namen trägt, weil die darauf befindliche Christus-Statue von südtiroler Holzschnitzern geschnitzt wurde. Da lag der Hubertussee bereits fast in Sichtweite. Diesen ließ Krupps Gattin Margret anlässlich der Silberhochzeit des Ehepaares im Jahr 1906 künstlich aufstauen, indem eine Talsperre errichtet wurde. Die Turbine darin ist original erhalten und läuft wie vor 110 Jahren. Ich hatte vor einigen Jahren das Glück,  diese mit dem leider bereits verstorbenen damaligen Gußwerker Bürgermeister und Stadtbetriebe-Bediensteten Harald Schimmer begutachten zu dürfen. Da kommt selbst als Einheimischer nicht alle Tage hin.

Den See umrundeten wir, wobei wir am Bülow-Gedenkstein vorbeigingen (Der Adelige Carl Ulrich von Bülow war ein sehr guter Freund Krupps), einen kurzen Abstecher in die Bruder-Klaus-Kirche machten, an der Hubertus-Kapelle vorbeikamen (errichtet im direkten Blickfeld der Kruppvilla am anderen Seeufer) sowie an einigen weiteren Bildnissen, bis wir schließlich bei der Wuchtelwirtin Einkehr fanden und den Nachmittag ausklingen ließen.

Ein großes Dankeschön an Siegi Schneck und Herbert Fuchs, die eine großartige Wanderung organisierten, die sie wunderbar mit Anekdoten und historischen Fakten abzurunden wussten. Der Arthur-Krupp-Denkmälerweg ist es in jedem Fall wert, besichtigt zu werden! Man entdeckt immer wieder etwas, das man davor noch nicht wusste.

Danke auch an Heike Dobrovolny von der Kleinen Zeitung für die Berichterstattung!

Link: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/muerztal/5091730/Tag-des-Denkmals_Kulturdenkmaeler-in-idyllischer-Landschaft

Herzlichen Dank an Patrick Weißenbacher für Text und Fotos.

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